Das Ziel dieser Studie war, aus einer Geschlechts-/Genusperspektive zu analysieren, wie sich 11-12-jährige selbst in einem Sportmilieu zeichnen. Von insgesamt 190 Zeichnungen wurden wahllos 48 Bilder (24 Jungen und 24 Mädchen) ausgewählt. Der theoretische Rahmen besteht aus einem Durchgang und Analyse von Chodorows Objektsrelationstheorie und Gilligans Theorie für Moralentwicklung. Das Selbstporträt wurde auf seinen Inhalt analysiert und kategorisiert in: i)Typ von Aktivität, ii) Anzahl Personen auf der Zeichnung, iii) Zusammenarbeit mit anderen, iv) Ausdruck (Mienenspiel) und v) Gesamteindruck. Unsere Studie ergab folgendes Resultat - die Jungen neigten dazu sich selbst als stark, mutig, leistungsfähig (12 von 24 Zeichnungen) darzustellen, während die Mädchen dazu neigten sich selbst in verschiedenen Aktivitäten zu zeichnen, ohne die Leistung als solche zu betonen. Kein Mädchen zeichnete sich selbst als mutig oder aggressiv.
Die Studie wurde durchgeführt, um unsere Kenntnisse über die Vorstellung der Schüler über sich selbst in einem Sportmilieu zu erweitern. Man kann das Resultat so deuten, dass Jungen und Mädchen verschiedene Erwartungen haben, was sie mit ihrem Körper ausdrücken wollen. Welche sozialen und kulturellen Konstruktionen sollen beibehalten werden? Auf welche Weise soll der Sportlehrer zu einer Veränderung von Einstellungen und Vorstellungen beitragen?